Hinauf zu den Sternen …

Ich habe wieder etwas Lesestoff für Euch: Ich bin kein großer Freund der momentan vorhandenen Sehnsucht nach Vampiren, dunklen Grüften und schwarzen Ereignissen. In letzter Zeit bin ich fasziniert von Spannungsliteratur ganz anderer Art: Kenneth Oppel, ein kanadischer Autor, läßt in einer Art Parallelwelt Luftschiffe wiederauferstehen. Es ist eine Art von neo-Jules-Verne-Literatur, spannend und gut zu lesen. Die Ideen von Kenneth Oppel sind nicht gerade neu, aber gut variiert und kombiniert. Wie manche japanischen Mangas fährt der kanadische Autor hier auf dem Steampunk-Zug und macht zur historischen Literatur dieser Art auch vielfältige Anspielungen. 

Airborn

Hauptperson der Romane ist der Luftschiffboy Matt Cruse und die angehende Wissenschaftlerin Kate de Vries, ein Kind reicher Eltern. Eigentlich stehen Welten zwischen den beiden, aber bereits in Roman Wolkenpanther merken beide, wie sympathisch sie sich sind. Matt Cruse rettet im Verlauf der Handlung das Luftschiff „Aurora“ vor Piraten und Kate entdeckt die Wolkenpanther, eine unbekannte Raubtierart. Für beide wird das Abenteuer Auswirkungen auf ihre Zukunft haben.

Im Roman Wolkenpiraten jagen Kate und Matt einem Luftschiff hinterher, dass vor langer Zeit verschwunden ist. Wie eine Art Fliegender Holländer unter den Luftschiffen schwebt die Hyperion in großer Höhe um die Erde. An Bord sind unermessliche Schätze, aber auch eine Sammlung von Tierpräparaten, für die sich Kate interessiert.  Ganz klar, dass sie mehr als das entdeckt. Und wie im Wolkenpanther kommt es auch in Wolkenpiraten zu einem hollywoodreifen Finale, mit dem Kenneth Oppel den wackeren Herren an der Action-Regie alle Arbeit abzunehmen scheinen wil. Beide Bücher sind übrigens in unserer Bibliothek ausleihbar!

Fast am Besten hat mir deshalb Skyclimber gefallen. Hier dominiert das Zulaufen auf einen großen Knall nicht, sondern die Action und die Spannung ist fast schon musikalisch ausgewogen verteilt: Grandiose Ouvertüre, ein ruhiges und sentimentales Mittelstück und ein ausgesprochen schnelles letztes Drittel bis zur wundervollen Schlussharmonie!  Seit dem Hobbit von Tolkien habe ich kein englischprachiges Buch mehr so schnell verschlungen wie diesen neuesten Roman von Kenneth Oppel. Ein gigantisches Kabel führt in den Weltraum und an Bord der ersten Kabine, die bis zum Gegengewicht, einer Rakete führt, sind natürlich auch Matt Cruse und Kate de Vries. Ihr Verhältnis ist beendet, denn Kate de Vries hat sich innerhalb der High Society verlobt. Und keiner an Bord darf wissen, dass sie jemals so etwas wie eine Beziehung hatten. Alle Küsse in der  Sternwarte von Paris ausgetauscht, sind vergessen. Der Starclimber wird vom Aurora-Kapitän Warden kommandiert und auch der Chefkoch Vlad, nach einem Zwischenspiel als Luxuskoch in Paris, ist wieder mit von der Partie und fängt sogar im Kochtopf Aliens ein. Nicht nur die Küche ist Luxus an Bord der Skyclimber, der Komfort für Wissenschaftler und Besatzung ist höchster Kategorie.  Dennoch wird die Mission der Skyclimber keine Vergnügungsfahrt. Matt Cruse und Kate de Vries müssen zeigen, was ihn ihnen steckt. Und ob es miteinander oder gegeneinander besser gehen wird…

Hoffentlich wird es bald übersetzt und ihr könnt es selbst lesen, Euer Schulbibliothekar

P.S.: Kenneth Oppel hat eine ausgesprochen gute Webpräsenz, könnt ihr hier anschauen …

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