Zwar findet das Konzert nicht in der Schulbibliothek, sondern am Freitag, 15. März 2024, 18 Uhr im Paul-Raabe-Saal (Franckesche Stiftungen, Haus 43) statt, aber ich möchte dennoch ganz herzlich darauf hinweisen. Ist ja faktisch im Gebäude! Mit ihrer musikalischen Reise durch das Judentum präsentiert die Sängerin Esther Lorenz israelische, jiddische und spanisch-jüdische Musikkultur. Begleitet wird sie dabei von dem Gitarristen Stefan Degel.
Chofim – Ufer
Die musikalische Reise der beiden Künstler erzählt von König David, der in Psalm 57 die Seele und Sonne gleichermaßen aufwecken möchte, von der Hoffnung auf Frieden, der morgen vielleicht kommt, und vom Propheten Amos als erstem Propheten, dessen Worte schriftlich festgehalten wurden. Eindrucksvoll ist die vertonte Lyrik des israelischen Dichters Nathan Jonathan, der leere Muscheln mit Häusern vergleicht, die einmal bewohnt waren, an Ufern, die man versucht zu erreichen. So lautet auch der Titel des Konzertprogramms: CHOFIM -Ufer.
Die jiddisch-osteuropäische Welt mit ihrer Melancholie, die die Sehnsucht nach der Heimat nachklingen lässt, ist ein weiterer Mosaikstein der vielseitigen jüdischen Kultur. Das Konzert soll auch an die sephardischen Juden erinnern, die sich nach ihrer Vertreibung aus Spanien im Mittelalter in ganz Südeuropa, in Israel und in New York ansiedelten – eine beinahe vergessene Musik, die sich heute mit ihren maurisch anmutenden Klängen am meisten im spanischen Flamenco wiederfindet. Gedichte, Erläuterungen über Feiertage und Bräuche, Anekdoten und die berühmte Prise Humor im Judentum vervollständigen dieses musikalische Kaleidoskop, das jüdisches Leben und Fühlen von verschiedenen Seiten beleuchten möchte.