Lesestoff für Väterchen Frost

Zwei Romane aus dem Jugendbereich, die ich gerade vom Lesetisch geräumt habe, möchte ich kurz vorstellen (und empfehlen!):

Frostfeuer

Nicht ganz neu, aber passend zur Jahreszeit ist „Frostfeuer“ von Kai Meyer, dessen phantastische Romane schon lange kein Geheimtipp mehr sind, wenn er es auch (noch) nicht in die Liga von Cornelia Funke, Joanne K. Rowling und Neil Gaiman aufgestiegen ist. Fast der gesamte Roman von Meyer spielt im Grandhotel Aurora in Sankt Petersburg im alten Russland, bevor die Bolschewiki die Macht übernahmen. Aber keine Angst, auch Revolutionäre werden vorkommen. Aber zuerst begeben wir uns zum kleinen Mädchen, das einfach Maus genannt wird, weil es so klein ist und weil es von den Angestellten im Hotel auf der untersten Stufe der Hierachie steht. Nur ganz selten gelingt es dem Eintänzer Kukuschka das Mädchen zu schützen. Am meisten wird es vom Rundenmann drangsaliert, dem Wachmann des Hotels. Es herrscht Winter, der schlimmste Winter seit Menschengedenken in Sankt Petersburg. Selbst Väterchen Frost wird es zu kalt und er macht sich Sorgen. Denn im Hotel Aurora treffen seltsame Gäste ein: Die Schneekönigin kommt höchstpersönlich aus dem Norden, um im Grandhotel eine Suite zu bewohnen. Ihr ist etwas abhanden gekommen und das sucht sie hier. Der Grund ihrer Anwesenheit ist ihre Gegenspielerin, die Magierin Tamsin Spellwell, die auch gerade im Hotel residiert. Ein Kampf beginnt, bei dem das Mädchen nicht weiß, welche Seite gut und welche Seite böse ist. Alle, selbst Kukuschka, scheinen nur ihr eigenes Interesse zu verfolgen, und das Mädchen für ihre Zwecke zu benutzen. Und was ist aus den Eltern von Maus geworden? Was alles noch so im märchenhaften Hotel im Winter in Sankt Petersburg geschieht und ob es für Maus gut ausgeht, erfahrt ihr beim eigenen Weiterlesen.

Dark Lord

mit dem Untertitel “ … Da gibt´s nichts zu lachen“ von Jamie Thomson (Dt. von Anke Knefel und mit Zeichnungen von Anton Riedel. Von wegen! Ich habe selten so viel gelacht. Denn stellt Euch vor, der böse Herr aus dem schwarzen Turm (der verdächtig an Tolkiens  Sauron erinnert) wurde von seinen Gegnern besiegt und von den Zauberern des Guten in einer ferne Welt geschleudert. Diese Welt ist unsere Erde, auf der er als kleinwüchsiger Teenager auf einem Parkplatz irgendwo in England wieder aufwacht. Zum Glück hat er den Ring der Macht noch, aber der ist ihm leider zu nichts nütze. Denn in dieser Welt gibt es keine Magie. Statt Dark Lord heißt er nun Dirk Lloyd und gerät in die Wohlfahrtsmaschinerie, die über einen pubertierenden Teenager herfällt, sobald er herrenlos ist (oder scheint). Und während Dirk äh Dark noch überlegt, wieviele Orksarmeen er heranschaffen muss, um diese Welt zu überrennen, wird er auch bereits in eine Pflegefamilie verfrachtet. Er lernt das öffentliche Schulwesen kennen mit Mechanismen, die er sich in seinen kühnsten bösen Folterträumen nicht hat ausdenken können. Aber Dirk äh Dark bekommt auch neue Freunde (äh Freunde, hatte er sowas überhaupt jemals in den letzten Jahrtausenden?): Seinen Pflegebruder Christopher und das Vampirmädchen (äh, Gruftiemädchen) Suus. Ob es Dark Lord gelingt den schwächlichen Teenagerkörper wieder zu verlassen und die Herrschaft in seinem dunklen Reich, den Darklands, neu zu beginnen, erfahrt ihr beim Weiterlesen. Vielleicht gibt es aber auch noch eine Fortsetzung, wer weiß, den Herrn der Ringe besteht auch aus mehreren Teilen. Zum Schluß noch: Welcher Idiot hat eigentlich den schwarzen Turm rosa anstreichen lassen, bei allen neun Höllen der Verdammnis?! Ich kann nur sagen, ein verdammt finsteres und dunkles Vergnügen!

Euer Schulbibliothekar

 

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