Die Latina vor 20 Jahren

jahrbuch9495jedenfalls aus der Sicht des Jahrbuchs 1994 / 1995

Es war das dritte Jahrbuch der wieder neu eingerichteten Latina August Hermann Francke. Die Welt war schwarz/weiß aus der Sicht des Druckbildes. Ein bißchen traurig wurde mir beim „Zum Geleit“ ums Herz. Denn da saß der langjährige Schulleiter Herr Halstenberg am Schreibtisch und schaut mich ernst an. Sein Vorwort ist sehr sachlich und knapp, als wäre er sich der Sache noch nicht sicher. Aber er wird uns bis zu seinem Ruhestand noch jahrelang auf seine unnachahmliche Art (schul-) leiten. Wie gerne hätte ich ihn in den neurenovierten Hallen jetzt begrüßt. Es sollte nicht sein.

Das Schuljahr beginnt melancholisch

Denn Kathrin Weißenbach, damals in der 11/3, macht einen Spaziergang durch die noch halbverfallenen Franckeschen Stiftungen. Der Wiederaufbau beginnt jetzt gerade erst.

Es wurden Klassenreisen und Kursfahrten unternommen, auch Gastschüler aus ganz Europa empfangen. Vielleicht greife ich einfach wahllos ein Beispiel heraus: Während einer 10tägigen Fahrt nach Le Mans und Paris stellten die Lehrerinnen auf der Rückfahrt fest, dass das Reisebüro nur Fahrkarten für die Hinreise ausgestellt hatte. Da war guter Rat teuer, aber alles ging am Ende gut aus.

Es gab auch bereits einen Europäischen Abend an der Latina. Prof. Raabe ließ es sich nicht nehmen zu erscheinen und selbst der Kultusminister Reck war da. Bei den Namen der Musiker dieses Abends wird mir gleichfalls ganz wehmütig: Mit Namen wie Enrico Hesse, Adrian Kiedrwoski und Uta Halbritter verbinde ich noch Gesichter und Geschichten. In einem anderen Artikel in diesem Jahrbuch wird deutlich, dass damals gerade erst die Bewerbung als Europaschule lief. Wie bekannt, ist die Latina tatsächlich Europaschule geworden.

Einen letzten Schultag für die Abiturienten gab es auch. Das verlief laut der Beschreibung noch ganz unspektakulär und einigermaßen gesittet ab. Lediglich die damalige Kl. 12/3 kam ganz elegant gekleidet in vier Tagen vorgefahren.

Klassenfotos und Religionsunterricht

Oh ja, und auch die obligatorischen Klassenfotos mit Lehrerinnen und Lehrern gab es vor 20 Jahren schon. Frau Vinz war z.B. Klassenleiterin der damaligen 9/2. Sie wird sich sicher erinnern.

Der Religionsunterricht an der Latina wurde eingeführt, zunächst in Form von Arbeitsgemeinschaften. Ich kann mich aber erinnern, dass es dann recht bald mit dem regulären Unterricht begann und auch mit den Noten, die im Jahrbuch vor 20 Jahren für den Religionsunterricht noch deutlich abgelehnt werden.

Und die Lehrer? Von den 78 Lehrerinnen und Lehrern der Auflistung vor 20 Jahren sind heute noch 35 im Dienst.  Es gab also nur teilweise einen Generationswechsel. Oder um Herrn Mies vor 20 Jahren zu zitieren:

Warum haben Sie den Leherberuf gewählt? Antwort von Herrn Mies: Weil ich so gerne an der Tafel schreibe.

Kein Mensch hat wissen können, dass die gute alte Kreidetafel 20 Jahre später bereits museumsreif ist und von der digitalen Technik abgelöst wurde.

Und auch erste Nachrichten waren von der Schulbibliothek zu erfahren. Damals mußte ich noch zwischen dem Musikzweig im Advokatenweg und der Latina in den Stiftungen pendeln.

Das alles und noch viel mehr gibt es über die Zeit an der Latina vor 20 Jahren nachzulesen. Wer mag, kann dies in der Schulbibliothek nachlesen. Denn die Jahrbücher sind leider nicht ausleihbar.

Euer Schulbibliothekar

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